Waldholz muss weiter für energetische Nutzung verfügbar bleiben

Engin Eroglu MdEP (l.) und Stephan Wefelscheid, parlamentarischer Geschäftsführer

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MAINZ/BRÜSSEL. Die EU-Kommission hat im Juli 2021 im Rahmen des Fit-for-55-Pakets eine Novelle der Erneuerbare-Energien-Richtlinie, kurz „RED III“ genannt, vorgeschlagen. Das EU-Parlament hat nun im September seine Verhandlungsposition für den Trilog beschlossen, in der es mehrere Änderungen des Kommissionsvorschlags anstrebt, welche die Energieerzeugung aus Waldholz massiv erschweren würden und bei Inkrafttreten einen einschneidenden Eingriff in das Heizen mit Brennholz, Pellets und Hackschnitzeln bedeuten würde. Dieser Sachverhalt war ein Gesprächs-Schwerpunkt in den Gesprächen zwischen dem Parlamentarischen Geschäftsführer sowie wirtschaftspolitischen Sprecher der FREIE-WÄHLER-Landtagsfraktion, Stephan Wefelscheid, MdL, und dem FREIE-WÄHLER-Europaabgeordneten Engin Eroglu, der zum Meinungsaustausch nach Mainz gekommen war.

 

„Es ist wichtiger denn je, dass wir uns von russischem Gas unabhängig machen und so ist es auch mit Blick auf die steigenden Energiekosten sinnvoll, auf Forstbiomasse zum Beheizen der eigenen Räumlichkeiten zu setzen“, sind sich Eroglu und Wefelscheid einig. Für den Landtagsabgeordneten ist dies auch für Rheinland-Pfalz ein wichtiges Thema, um es parlamentarisch aufzubereiten.

Denn gerade im waldreichsten und in weiten Teilen ländlich geprägten Bundesland Rheinland-Pfalz bietet die Verwendung von Waldholz eine nachhaltige und günstige Alternative zu Gas oder Öl als Wärmelieferant. „Ob zentralisiert in Blockheizkraftwerken oder dezentral mit Öfen, Kaminen, Pelletheizungen oder anderen Feuerungsanlagen: Holz ist und bleibt ein wichtiger Energielieferant – und das in besonderer Form für die Bevölkerung auf dem Land und in Zeiten explodierender Energiepreise“, so Stephan Wefelscheid.

 

Der Europaabgeordnete Engin Eroglu kritisiert den Vorstoß der EU, gegen den er im Europäischen Parlament gestimmt hatte, scharf: „In den aktuellen Zeiten ist es skandalös und völlig absurd, dass vielen Menschen in Europa künftig der Anreiz genommen werden soll, selbstverwaltet und klimaneutral ihre Wärme zu produzieren. Der EU gehören nun mal nicht nur südländische Staaten an, die nicht wissen, was Winter bedeutet. Für die skandinavischen Mitgliedsstaaten wäre es unmöglich, diese Richtlinie umzusetzen. Für sie ist Holz ein wichtiges Element, um Wärme zu erzeugen. Aber auch in den Alpenstaaten würde es problematisch.“ Der Europaabgeordnete fordert „kein Verbot der Verwendung von Holz, sondern eine nachhaltige Nutzung und umfangreiche Anpflanzung“.

 

„Die Politik nimmt der Landbevölkerung hier mittelfristig eine nachhaltige und kostengünstige Heizmöglichkeit, ohne Not, und auch noch mitten in einer massiven Energiekrise“, ergänzt Stephan Wefelscheid. „Damit bestätigt die EU leider genau das, was böse Zungen ihr schon lange unterstellen, nämlich, dass sie sich weit von der Realität der Menschen entfernt hat. Das darf nicht sein, daher stellen wir uns als FREIE WÄHLER geschlossen gegen diese Bestrebungen und werden uns parlamentarisch dafür einsetzen.“